9. Januar – Italien: Jungfrau von der Verkündigung (1490) - Pauline Jaricot (+ 1862)

„Maria, unsere Mutter im Himmel, lehrt uns die Tugend des Wartens“

„So erscheint Maria in den Evangelien als stille Frau, die all das, was in ihrem Umfeld geschieht, oft nicht versteht, aber über jedes Wort und jedes Ereignis in ihrem Herzen nachdenkt. Sie ist keine Frau, die angesichts der Ungewissheiten des Lebens niedergeschlagen ist – vor allem dann, wenn nichts gut zu gehen scheint. Sie ist auch keine Frau, die mit Gewalt protestiert, die auf das Lebensschicksal schimpft.

Vielmehr ist sie eine Frau, die zuhört: Vergesst nicht, dass immer eine große Beziehung zwischen der Hoffnung und dem Zuhören besteht, und Maria ist eine Frau, die zuhört. Maria nimmt das Leben so an, wie es sich uns darbietet: mit seinen glücklichen Tagen, aber auch mit seinen Tragödien (…) Und das geht bis hin zu Marias tiefster Nacht, als ihr Sohn ans Holz des Kreuzes genagelt ist.

Wir werden sie am ersten Tag der Kirche wiederfinden, sie, die Mutter der Hoffnung, inmitten jener Gemeinschaft so schwacher Jünger: Einer hatte verleugnet, viele waren geflohen, alle hatten Angst gehabt. Daher lieben wir alle sie als Mutter. Wir sind keine Waisen. Wir haben eine Mutter im Himmel: die heilige Mutter Gottes. Denn sie lehrt uns die Tugend des Wartens, auch wenn alles sinnlos erscheint: Sie ist stets voll Vertrauen auf das Geheimnis Gottes, auch wenn er aufgrund des Bösen in der Welt zu verschwinden scheint.

Möge Maria, die Mutter, die Jesus uns allen geschenkt hat, stets zu unserem Herzen sagen können: »Steh auf! Schau nach vorn, schau auf den Horizont«, denn sie ist die Mutter der Hoffnung. Danke.“

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